Die anonyme Bestattung wird immer beliebter, da der Tod für viele Menschen zu einer privaten Angelegenheit geworden ist. Diese Bestattungsvariante hat jedoch Auswirkungen auf die Trauerarbeit der Hinterbliebenen.
Es ist wichtig, dass Menschen, die bereits zu Lebzeiten über eine anonyme oder teilanonyme Bestattung nachdenken, diese Entscheidung sorgfältig abwägen. Durch die Anonymisierung der Grabstelle fehlt den Angehörigen oft ein konkreter Ort des Gedenkens und der Trauer, den sie jederzeit besuchen können.
Was ist eine teilanonyme Bestattung?
Teilanonyme Bestattungen finden auf Gemeinschaftsgrabfeldern statt. Die einzelnen Gräber sind nicht namentlich gekennzeichnet. Die Namen der Verstorbenen werden jedoch an einer zentralen Stelle, beispielsweise auf Gedenktafeln, vermerkt. Der Beisetzungsort ist somit kenntlich gemacht, nur die explizite Grabstelle nicht. Daher spricht man auch von teilanonymen oder halbanonymen Bestattungen.
Teilanonyme Bestattung und die Bedeutung der Trauerarbeit
Bei teilanonymen Bestattungen haben Angehörige oft die Möglichkeit, bei der Beisetzung anwesend zu sein und sich ein letztes Mal von dem Verstorbenen zu verabschieden. Dieser Abschied ist wichtig, um die Trauer zu verarbeiten und zu bewältigen. Zudem gibt es im Rahmen von teilanonymen Bestattungen auf Gemeinschaftsgrabfeldern einen Trauerort, den Angehörige jederzeit besuchen können, um den Verstorbenen zu gedenken. Dies ist besonders an Gedenktagen wie Allerseelen und Allerheiligen von Bedeutung.
Kosten einer teilanonymen Bestattung
Die Kosten für halbanonyme Bestattungen sind im Vergleich zu anderen Bestattungsarten gering. Zudem entfällt die Notwendigkeit der Grabpflege.
Was ist eine anonyme Bestattung?
Bei einer anonymen Bestattung findet die Beisetzung eines Verstorbenen auf einem Gemeinschaftsgrabfeld zu einem unbekannten Zeitpunkt statt, ohne dass die Grabstätte namentlich gekennzeichnet wird. Im Rahmen dieser Bestattungsart werden in der Regel keine Traueranzeigen mit Informationen zur Beisetzung veröffentlicht, da Trauergäste normalerweise nicht zugelassen sind. Anonyme Bestattungen finden vermehrt auf pflegefreien Grabstätten statt, von denen es jedes Jahr in Deutschland immer mehr gibt. Sie werden gewählt, wenn es keine Angehörigen gibt, der Verstorbene dies vorher festgelegt hat oder die Nachkommen Anonymität wünschen.
Die Bedeutung der Entscheidung für eine anonyme Bestattung
Wenn Menschen im Rahmen einer Bestattungsvorsorge ihre eigene Beerdigung planen und eine anonyme Bestattung in Erwägung ziehen, sollten sie Folgendes bedenken: Während die Angehörigen von der Grabpflege befreit sind, fehlt ihnen auch ein Ort des Trauerns, den sie aufsuchen können. Es ist daher wichtig, dass Menschen, die eine anonyme Bestattung in Betracht ziehen, diese Entscheidung sorgfältig abwägen und mit ihren Angehörigen darüber sprechen.
Die Vorteile einer anonymen Feuerbestattung
Die Entscheidung für eine anonyme Beisetzung im Rahmen einer Feuerbestattung wird häufig aus praktischen Gründen getroffen. Menschen möchten ihre Angehörigen nicht mit der Grabpflege belasten. Jedoch ist diese Sorge um die spätere Grabpflege nicht die einzige Motivation für den Trend zur anonymen Bestattung. Oft wollen die engsten Angehörigen ihre Trauer alleine bewältigen und auf die Anwesenheit von Schaulustigen und Heuchlern bei der Beisetzung verzichten. Obwohl die Privatisierung des Todes auf den ersten Blick plausibel erscheint, kann sie negative Auswirkungen auf die Hinterbliebenen haben.
Die Nachteile einer anonymen Bestattung
Für viele Menschen ist der Friedhof ein Ort, an dem sie ihre Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten können. Ein konkreter Bestattungsort dient als Ankerpunkt bei der Trauerbewältigung. Fehlt ein solcher Ort, werden den Angehörigen sowohl die Möglichkeit eines würdevollen Abschieds als auch die Chance, Anderen Anteilnahme zu ermöglichen, genommen. Durch die Anonymisierung geht der positive Aspekt der Gemeinschaft und des Zusammenhalts verloren. Die soziale Dimension ist stets ein Bestandteil der Trauer, und die Fähigkeit zur Trauer offenbart den Charakter einer Gesellschaft.