Feuerbestattung

Die Feuerbestattung, auch als Kremation oder Einäscherung bekannt, bezeichnet den Vorgang der Veraschung eines Verstorbenen. In westlichen Ländern wird dieser Prozess üblicherweise in einem Krematorium durchgeführt. Nachdem die Asche in eine spezielle Aschekapsel gefüllt wurde, erfolgt die Beisetzung der Überreste in der Regel in einer Schmuckurne.

Die Geschichte der Feuerbestattung und ihre unterschiedlichen Rituale

Die Verbrennung des Körpers eines Verstorbenen ist in vielen Kulturen bekannt und weit verbreitet. Die Handhabung der Asche variiert dabei je nach Tradition: Sie wird entweder verstreut, sei es an Land oder in einem Gewässer, oder aufbewahrt in einer Urne, Vase oder einem Krug.

Im Christentum wurde die Feuerbestattung über viele Jahrhunderte hinweg abgelehnt. Der Grund dafür liegt in einem strengen, wörtlichen Verständnis der Auferstehung der Toten. Das Verbrennen des Körpers würde in diesem Kontext eine Missachtung Gottes darstellen, da der Körper bei der Auferstehung von Gott wieder zum Leben erweckt werden soll. Im Gegensatz dazu orientiert sich die christliche Erdbestattung an der Grablegung Jesu Christi. Die orthodoxen Kirchen lehnen die Feuerbestattung bis heute ab.

Die Beliebtheit der Feuerbestattung in deutschen Großstädten

In deutschen Großstädten machen Feuerbestattungen heute mehr als die Hälfte aller Bestattungen aus. Der deutliche Anstieg der Feuerbestattungen in den letzten Jahrzehnten lässt sich einerseits auf die oft höheren Kosten für eine Erdgrabstelle im Vergleich zu einem Urnengrab zurückführen. Andererseits spielen ästhetische und hygienische Überlegungen eine Rolle. Im Vergleich zur Verwesung im Boden gilt die Verbrennung als sauberer. Zudem ist die Schadstoffbelastung des Bodens nach der Verbrennung geringer. Jedoch geht dies mit einem erhöhten Ressourcenverbrauch einher.

Gesetzliche Bestimmungen und Verfahren bei der Feuerbestattung

In Deutschland bedarf eine Feuerbestattung in der Regel einer Genehmigung. Insbesondere darf es keine Zweifel bezüglich der Identität des Verstorbenen und der Todesursache geben, da eine nachträgliche Untersuchung des Leichnams nach der Verbrennung nicht mehr möglich ist. Daher wird vor der Kremierung in der Regel eine zweite Untersuchung durch einen Amtsarzt oder Rechtsmediziner durchgeführt, die innerhalb von zwei Tagen erfolgt. Anschließend wird mittels eines nummerierten Schamottsteins die Identität des Toten und der erhaltenen Asche markiert. Der Leichnam wird zusammen mit dem Sarg im Krematorium eingeäschert.

Für die Beisetzung wird die Aschekapsel in der Regel in eine Schmuckurne überführt, die sowohl dekorative als auch ästhetische und oft auch konfessionelle Zwecke während der Trauerzeremonie erfüllt.

Vielfältige Bestattungsformen für die Asche Verstorbener

Es gibt zahlreiche Bestattungsformen für die Asche Verstorbener. Trotz einiger Diskussionen besteht in Deutschland die gesetzliche Pflicht zur Beisetzung der Asche auf einem Friedhof (Friedhofszwang). Die letzte Ruhestätte der Urne kann entweder in der Erde oder in einer Nische an einer Urnenwand gewählt werden. In einigen wenigen Regionen Deutschlands ist es jedoch auch möglich, dass die Asche auf speziell dafür vorgesehenen Flächen verstreut wird. Darüber hinaus gibt es in vielen Regionen spezielle Bestattungswälder, die ebenfalls für die Beisetzung einer Urne genutzt werden können.

Zu den beliebtesten Varianten der Feuerbestattung zählen die Seebestattung und die Naturbestattung.